Der Elektrohobel PHO 2000 von Bosch im Test

Anfang Dezember 2014 bekam ich von Bosch über 1-2-do.com einen Elektrohobel PHO 2000 zum Testen zugeschickt.
Bevor ich den Elektrohobel einsetzen konnte, durfte ich diesen erst auspacken und dann in aller Ruhe genau betrachten. Leider war der Hobel nicht in einer Box verpackt, sondern kam in zwei Kartons daher. Zum Glück wies nur die Verpackung einen Schaden  im Bereich des Handgriffs auf, dem Gerät selbst hat der grobe Umgang des Paketdienstes mit dem Paket nicht geschadet.

Mein erster Eindruck

Mein erster Eindruck war recht überraschend, denn das Gerät ist klein, leicht und kompakt.
Wer das Gerät erst einmal in der Hand hält, wird leicht feststellen können, dass die Bedienung relativ einfach und fast schon selbsterklärend ist. Schnell hat man herausgefunden, wofür die einzelnen Bedienhebel und Schalter sind. Dennoch sollte ein vorheriger Blick in die Bedienungsanleitung selbstverständlich sein, um später keine Fehler zu begehen. Sollte, ja wenn eine vorhanden wäre. Leider suchte ich diese vergebens – also musste es zunächst auch ohne gehen.

Die Bedienung

Zum Einschalten müssen zwei Schalter gedrückt werden, was die Unfallgefahr minimiert. Durch seine großflächigen Softgrip-Auflagen am Handgriff liegt der Hobel sehr gut in der Hand und gestattet eine wirklich leichte Handhabung. Beim Arbeiten wird der Hobel im vorderen Bereich auf das Werkstück aufgesetzt und mit eingeschaltetem Motor langsam an die Bearbeitungsfläche herangeführt. Man braucht wenig Kraft und Druck, um zu sehr guten Arbeitsergebnissen zu kommen.
Je nach Arbeitssituation und Einstellung des Hebels am Auswurf werden die Späne links oder rechts ausgeworfen. Im Freien ist auch die Mittelstellung am Späneauswurf möglich, die einen Spänestau verhindert und für ein zügiges Arbeiten sorgt.
Bereits beim ersten Hobelvorgang in der kleinsten Stellung habe ich festgestellt, dass der Späneanfall schon recht enorm, und eine Absaugung bzw. ein Spänesack in der Werkstatt schon erforderlich ist. Allerdings fängt der Spänesack nicht alle Späne auf. Ein Teil fliegt weiterhin durch die Werkstatt, sodass mir eine Absaugung notwendig erscheint. Ein Test mit einem Staubsauger war dagegen schon viel effektiver und bestätigt meinen Gedanken.
Auch zum Anfasen ist der Hobel bestens geeignet. Lediglich das Falzen habe ich nicht getestet. Hier verlasse ich mich lieber auf meine Tischfräse.
Im Gerät befindet sich ein Schacht für Ersatzmesser (nicht im Lieferumfang enthalten) und ein Inbusschlüssel zum Wechseln der Hobelwalze.

Der PHO 2000 im Einsatz

Mein vorheriger Test mit der PHO 2000 auf einer alten Pitchpinediele (0,2 mm) einer Kieferdiele (Einstellung 1,75 mm)  und einer alten Eichenholzbohle verlief überraschend gut. Wirklich beeindruckt war ich davon, wie unglaublich glatt und plan die Oberfläche bereits nach einem einzigen Durchgang ist.

Testfläche Pitchpine Diele
Testfläche Pitchpine Diele

Testfläche Kiefer Diele
Testfläche Kiefer Diele

Testfläche Eichen Bohle
Testfläche Eichen Bohle

Mein erstes Projekt mit dem PHO 2000

Den neuen Hobel habe ich für die Anfertigung von Teilen für ein Vordach genutzt. Hier musste ich Stützen, Träger und Sparren anfertigen.

Fachwerk für ein Vordach
Fachwerk für ein Vordach

Ich hatte noch einige Unterlagshölzer, wie sie Spediteure verwenden, zu liegen und musste diese nur glätten. Die Hölzer hatten einen Querschnitt von etwa 80mm, was für mein Vorhaben ausreichend war. Die Oberfläche war relativ eben, sodass ich nur minimal abhobeln musste.

Ein Kantholz wird abgehobelt
Ein Kantholz wird auf Maß gehobelt. Zu sehen sind der Hobel mit Spänesack. Links liegen Späne, die trotz des Spänesacks nicht aufgefangen wurden.

Dementsprechend war auch das Ergebnis, welches ich an meinen Kanthölzern erzielte: glatte Oberfläche und scharfe Kanten. Nachdem nun die Oberflächen geglättet waren, sollten auch die Kanten gebrochen werden. Bevor ich den PHO 2000 hatte, nahm ich dazu immer die Oberfräse. Diesen Vorgang übernahm hier der PHO 2000. Von den drei Möglichkeiten, die an der Unterseite durch Einkerbungen genutzt werden konnte, nahm ich die Größte. Auch hier erzielte ich ein sehr gutes Ergebnis. Allerdings sollte man hierbei nicht wackeln und den Hobel immer im richtigen Winkel halten.

Fazit:

Mit den Hobelergebnissen bin ich sehr zufrieden. Die Oberflächen der Teststücke und meines Fachwerkholzes für das Vordach waren superglatt. Auch in der Fläche zeigte der PHO 2000 sein Können. Etwaige Übergänge konnten in der kleinsten Stellung super egalisiert werden.
Bisher dachte ich immer, dass ich einen Elektrohobel nicht brauche. Jetzt sieht es schon ganz anders aus – ich möchte ihn nicht mehr missen. Meine anfängliche Skepsis ist hat sich in Freude gewandelt. Freude, dieses Gerät zu besitzen.
Das Kabel scheint mir etwas kurz, ich war bei meinen Arbeiten immer auf ein Verlängerungskabel angewiesen. Es könnte gerne 1,5 m länger sein. Der Stecker sitzt, wie bei allen Geräten von Bosch, relativ locker. Hier genügt ein kleiner Zug und nichts geht mehr.
Wie oben schon beschrieben, sollte der Späneauswurf verbessert werden. Ich musste mehrmals einen Spänestau beseitigen. Trotz Spänesack fliegen auch viel Späne umher. Dass der zusätzlich erhältliche Spänesack so viel Material durchlässt, ist zwar nicht so gut, fließt aber nicht in die Bewertung des Hobels ein, da dieses der Leistung des Hobels nicht abträglich ist.

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