Japanordic: Verbinden was zusammengehört?

Seltsame Vermischungen von – so glaubte man zumindest – eigentlich unvereinbaren Dingen gibt es viele. Besonders wenn es um Essen geht, sind schon Kombinationen entstanden, die selbst kühnste Träume übertreffen: So gibt es neuerdings Pizzaburger oder Pizzen mit Spaghetti Bolognese als Belag. Auch die sogenannte Hotdog-Pizza ist beliebt und warum nicht aus einem Croissant und einem Donut einen Cronut kreieren?

Auch in der Welt des Designs ist es gar nicht so unüblich verschiedene Stile miteinander zu kombinieren und so etwas gänzlich Neues zu schaffen. Die neuste Fusion verschiedener Designstile ist der sogenannte Japanordic Stil. Nicht zu Unrecht fragen sich jetzt viele verwirrt: Was soll das denn sein? Darum hier eine kleine Geschichte der Ursprünge und Charakteristika des Trends.

Eine unvermutete Verbindung?

Zunächst staunt man bei dieser Kombination nicht schlecht, fällt einem schließlich nicht so vieles ein, was skandinavische Länder mit Japan verbindet. Es scheint ein Mix aus Tag und Nacht zu sein. Die Kultur ist gänzlich verschieden, die Geschichte nicht vergleichbar. Doch manches ist dann eben doch ähnlich: So werden Saunen in skandinavischen Ländern innig geliebt und rituelle Bäder in Japan. Roher Fisch ist fest Bestandteil beider Küchen und die ruhige, beseelte Natur wird in Skandinavien ebenso hochgehalten wie die Gartengestaltung in Japan.

Fischspeise
Fischspeise

Von allen skandinavischen Ländern am meisten verbunden mit Japan ist jedoch Dänemark. Der kulturelle und wirtschaftliche Austausch zwischen den beiden Staaten blickt bereits auf 150 Jahre Geschichte zurück. Bereits in der Vergangenheit gab es einen Trend in Richtung japanischer Kultur nach dem der dänische Marineoffizier William Carstensen bereits 1863 nach Japan reiste und sich in das fernöstliche Land verliebte.

Doch was ist jetzt Japanordic genau?

Unter dem Japanordic-Stil versteht man ein Design, dass skandinavisches Möbiliar mit japanischer Dekorationskunst verbindet und so etwas Neues schafft. Was den Japanordic-Stil nun aber auch so zeitgemäß und damit trendig macht, ist der zu beiden Designkulturen neigende Minimalismus, der auch in der Fusion wiederholt und gar auf die Spitze getrieben wird: Wenige, dafür aber erlesene – gerne dänische – Möbel, um dem japanischen Ästhetik-Konzept folgend die Schönheit in der Unvollkommenheit zu entdecken.

Möbel auf der Terrasse
Möbel auf der Terrasse

Der Einrichtungsstil zeichnet sich aus durch helles Holz, wie Buch oder Eiche. Auf knallige Farben wird in jedem Bereich verzeichnet und stattdessen das Dekor aus pastelligem Farben und mit japanischer Kunst verzierten Stücken ausgewählt. Kontraste zwischen hell und dunkel sind aber ebenso gewünscht, aufgrund der dadurch erzeugten Spannung.
Dekorationsartikel, die eine im dänischen Stil eingerichtete Wohnung, ganz einfach zum Japanordic-Stil wechseln lassen, sind beispielsweise eine Kirschblüten-Vase, eine Keramikschale, ein Raumtrenner aus Reispapier oder ein hübsch angerichtetes Kalligrafie-Set. Minimalistisch designte Möbel, wie zum Beispiel schlichte Kommoden, Schränke oder dänische Sofas, komplementieren das Erscheinungsbilder dann ästhetisch.

Rosa Blütenblattblume In der Vase
Rosa Blütenblattblume In der Vase
Auch wenn die Fusion zunächst also abschreckend erscheint, kann jedoch zusammenfassend gesagt werden, dass der Designtrend durchaus das ästhetische Empfinden von ohnehin zu minimalistisch neigenden Einrichtungsfan befriedigt und dementsprechend durchaus einen Versuch wert ist. Da der Designtrend allerdings noch relativ neu ist, kann sich nicht darauf verlassen werden, entsprechende Einrichtungsgegenstände und Kompositionen in Möbelhäusern zu finden. Ein bisschen Kreativität ist also gefragt, dann steht dem trendigen Zuhause nichts mehr im Wege.

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